Für alle Fälle: die Zahnrettungsbox
Wie Sie nach einem Zahnunfall Ihre Zähne retten können
Zahnunfälle passieren relativ häufig. Zahnrettungsboxen können helfen, ausgeschlagene Zähne zu retten und Spätfolgen zu vermeiden. Vor allem Kinder im Grundschulalter sind gefährdet. Zu den Präventivmaßnahmen beim Sport gehört das Tragen eines Mundschutzes.
Wenn Zähne verletzt sind, ist schnelles Handeln notwendig. „Nach einem Zahnunfall müssen Verletzte sofort zum Zahnarzt, damit der ganze Mund untersucht wird“, so Prof. Dr. Christoph Benz, Referent für Patienten und Versorgungsforschung der Bayerischen Landeszahnärztekammer.
So können Sie einen Zahn retten
Ist ein Zahnunfall passiert, kommt es auf das Verhalten des Verletzten und der Helfer an, ob der Zahn gerettet werden kann. Grundsätzlich gilt:
- Die Wurzeloberfläche darf nicht austrocknen.
- Der Zahn muss sofort feucht gehalten werden.
- Die Wurzeloberfläche darf nicht berührt werden.
- Die Wurzeloberfläche darf nicht desinfiziert werden.
In einer Zahnrettungsbox überleben Zellen im Zahnhaltegewebe der Zähne bei Zimmertemperatur mindestens 24 Stunden. Zahnrettungsboxen sind in Apotheken erhältlich.
Beim Zahnunfall richtig handeln
Zahnlockerung: Ist ein Zahn sehr stark gelockert, muss er unter Umständen noch am Unfallort entfernt werden. Es besteht die Gefahr, dass der Verletzte den Zahn einatmet oder verschluckt.
Ausgeschlagener Zahn: Bei einem ausgeschlagenen Zahn ist es wichtig, den Unfallort nach dem Zahn abzusuchen. Anschließend feucht und keimarm aufbewahren (z.B. in der Zahnrettungsbox).
Abgebrochener Zahn: Bruchstücke sollten ebenfalls gesucht sowie feucht und keimarm aufbewahrt werden (z.B. in der Zahnrettungsbox). Nur der Zahnarzt kann Bruchstücke mit Spezialkleber wieder am Zahn befestigen.
Ist der Zahn nicht mehr zu sehen, wurde er entweder ausgeschlagen oder in den Kiefer geschoben. Ein Röntgenbild beim Zahnarzt bringt Klarheit.
Nach einem Zahnunfall immer zum Zahnarzt
Nach jedem Zahnunfall ist – unabhängig von sichtbaren Schäden – sofort ein Zahnarzt aufzusuchen. Insbesondere die Behandlung nach Schul-, aber auch Arbeitsunfällen muss genau dokumentiert werden. Nur so sind bei eventuellen Folgeschäden Rückschlüsse auf den Unfall möglich. Besonders bei Kindern im Wachstumsalter kann der verletzte Zahn in der Entwicklung zurückbleiben, während die Nachbarzähne mit dem Knochen zusammen weiterwachsen. Eine regelmäßige Nachuntersuchung beim Zahnarzt ist unerlässlich.
Mundschutz: Besser vorbeugen als nachbehandeln
Ein guter Mundschutz senkt das Risiko für Zahnschäden, Kiefer- und Kiefergelenkbrüche und ist bei einigen Sportarten nicht wegzudenken. Mundschutz ist vorgefertigt erhältlich, kann aber auch individuell beim Zahnarzt angefertigt werden. Der Vorteil eines individuellen Mundschutzes: Er sitzt fest und bequem. Eine regelmäßige Kontrolle der Passform beim Zahnarzt ist ratsam, da sich die Zahnstellung, z.B. bei Jugendlichen während des Wachstums, verändern kann.
Stand: 01.04.2019