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Parodontitis behandeln

So stellt der Zahnarzt eine Parodontitis fest

Ob ein Patient an Parodontitis leidet, kann nur der Zahnarzt sicher diagnostizieren. Mit einem speziellen Messinstrument, der Parodontalsonde, kann er weitgehend schmerzfrei feststellen, ob das Zahnfleisch zur Blutung neigt und wie tief mögliche Zahnfleischtaschen sind.

Diese Erfassung des Parodontalen Screening Index (PSI) dient zur Früherkennung der Parodontitis. Zeigt der PSI parodontale Probleme, untersucht der Zahnarzt den Zahnhalteapparat gründlich und macht sich anhand von Röntgenaufnahmen ein Bild, ob sich der Kieferknochen bereits zurückgebildet hat.

Symptome, die auf eine Parodontitis hindeuten:

  • Zahnfleischbluten
  • Rötung oder Schwellung des Zahnfleischs
  • Rückgang des Zahnfleischs
  • Empfindliche Zahnhälse
  • Dauerhafter Mundgeruch oder fortwährend unangenehmer Geschmack im Mund
  • Zahnfleischtaschen
  • Änderung der Zahnstellung
  • Länger werdende, gelockerte Zähne (im späteren Erkrankungsstadium)
  • Eiteraustritt am Zahnfleischrand bei Massieren des Zahnfleischs (im späteren Erkrankungsstadium)

Die Phasen der Parodontitis-Therapie

Eine systematische Parodontitis-Behandlung gliedert sich in verschiedene Phasen: die Initial- oder Hygienephase, die eigentliche Parodontaltherapie und die Nachsorge. Am Anfang der Therapie wird dem Patienten gezeigt, wie er die Zahnbürste korrekt gebraucht und wie er richtig mit Zahnseide oder Interdentalbürsten die Zahnzwischenräume reinigt. Außerdem wird er über die Erkrankung, die Behandlung und über Risikofaktoren aufgeklärt, die eine Parodontitis beeinflussen – zum Beispiel Rauchen und Übergewicht.

Entfernung von bakteriellen Belägen

Anschließend werden alle bakteriellen Beläge von den Zähnen und den sichtbaren Wurzeloberflächen, vor allem an den kritischen Stellen am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen, entfernt. Allein durch diese Vorbehandlung geht die Zahnfleischentzündung meist schon deutlich zurück.

Subgingivale Reinigung

Im zweiten Schritt – der eigentlichen Parodontaltherapie – entfernt der Zahnarzt unter lokaler Betäubung mit speziellen Instrumenten den tief unter dem Zahnfleisch haftenden bakteriellen Biofilm (subgingivale Reinigung) und glättet die Wurzeloberflächen, um die Ansiedlung neuer Bakterien hinauszuzögern bzw. zu verhindern.

Antibiotikabehandlung bei schweren Fällen

In schweren Fällen ist eine ergänzende Antibiotika-Gabe oder eine anschließende antibakterielle Behandlung mit desinfizierenden Chlorhexidinpräparaten (Mundspüllösung/Gel) sinnvoll.

Kleiner chirurgischer Eingriff bei sehr schweren Fällen

In einem sehr fortgeschrittenen Stadium und bei sehr tiefen oder unzulänglichen Zahnfleischtaschen, die auch nach der subgingivalen Reinigung noch entzündet sind, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig sein, um die Wurzelflächen nochmal unter Sicht gründlich zu reinigen. Aktuelle wissenschaftliche Bewertungen zeigen auch, dass sich eine Parodontitis erfolgreich mit dem Laser behandeln lässt.

Nachsorge

Damit die Behandlung dauerhaft erfolgreich ist und eine neue Erkrankung verhindert wird, ist es sehr wichtig, regelmäßig Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrzunehmen. Das ermöglicht ihm, Problemstellen frühzeitig zu erkennen. Im Rahmen der Nachsorge kontrolliert der Zahnarzt Zähne und Zahnfleisch, misst die Tiefe der Zahnfleischtaschen und entfernt den Biofilm auf den Zähnen und den Zahnwurzeloberflächen in vertieften Zahnfleischtaschen. Man spricht hierbei von der Unterstützenden Parodontitistherapie – kurz UPT. Je nach Schweregrad der Parodontitis und dem individuellen Erkrankungsrisiko sollten Patienten diese Nachsorgeuntersuchungen etwa zwei bis viermal pro Jahr wahrnehmen. Wesentlich bei der Parodontitis-Nachsorge sind außerdem eine optimale Mundhygiene zu Hause sowie das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen.

Stand: 02.07.2021

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