Nahezu niemand kann seine Zähne so reinigen, wie dies erforderlich wäre. Dieses Defizit gleicht eine regelmäßig durchgeführte professionelle Reinigung aus. Dabei reinigen fortgebildete Fachkräfte in der Zahnarztpraxis bzw. der Zahnarzt die Zähne und auch die Zunge, tragen antibakterielle Schutzlacke auf und geben Hinweise zu den Verbesserungsmöglichkeiten der häuslichen Mundpflege. Da die Erkrankungsrisiken und Reinigungsnotwendigkeiten nicht bei allen Patienten gleich sind, sollte sich die Häufigkeit mit der eine PZR wiederholt wird, an einer Analyse der individuellen Risiken für Munderkrankungen orientieren.
Eine Professionelle Zahnreinigung soll Erkrankungen im Mund verhindern oder ihre Auswirkungen verringern. Zu diesen Erkrankungen gehören in erster Linie die entzündliche Zerstörung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) und die Karies. Ebenso relevant sind die Vermeidung von Knochenheilungsstörungen bei einer Osteoporose- oder Krebsbehandlung mit Bisphosphonaten und auch ein schlechter Mundgeruch (Halitosis), der nicht bloß einen „Schönheitsmakel“, sondern ein Krankheitsmerkmal darstellt. Die persönliche Notwendigkeit für professionele Reinigungen sollte sich jeder Patient vom Prophylaxe-Team seiner Praxis anhand der eigenen Risiken darstellen lassen.
Eine Zahnreinigung sollte zweimal am Tag – nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – für zwei Minuten erfolgen. Zu der Mundpflege gehört neben der Zahn- auch die Zungenreinigung. Wenn man säurehaltige Nahrungsmittel konsumiert hat, sollte man eine halbe Stunde mit dem Putzen der Zähne warten.
Die Zungenreinigung verringert die Bakterienbelastung im Mundraum und hat dadurch auch einen wichtigen Einfluss auf die Entstehung eines schlechten Mundgeruchs (Halitosis). Für die Zungenreinigung werden spezielle Schaber und Bürsten angeboten. Die gewöhnliche Zahnbürste ist dafür weniger geeignet. Die herausgestreckte Zunge wird in mehreren Bahnen „abgefahren“, wobei das Schließen der Augen den Würgereiz verringert. Sehr wichtig ist ein sanftes schonendes Vorgehen, da die Zunge leicht verletzt werden kann.
Bei voller Bezahnung sollte das Zähneputzen mindestens zwei Minuten dauern. Elektrische Bürsten sind unter Beachtung der jeweiligen Anleitung anzuwenden. Mit der Handzahnbürste wird mit geringer Kraft und kleinen Bewegungen vom Zahnfleisch zum Zahn „ausgewischt“ – von Rot nach Weiß. Es empfiehlt sich mit System zu putzen und ganz bewusst jeden Zahn rundherum zu reinigen.
Elektrische Bürsten bieten den Vorteil, dass sie viele der Bürstbewegungen, die für die Reinigung wichtig sind, automatisch ausführen. Damit ergeben sich Vorteile gegenüber einer Handzahnbürste, die die meisten Menschen nicht wirklich optimal einsetzen. Dennoch gilt es auch bei elektrischen Bürsten die vorgeschriebene Anwendung zu beachten.
Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Reinigungsarten elektrischer Zahnbürsten. In einem Fall führt ein runder Bürstkopf alternierende Drehungen aus, im anderen Fall wird der gesamte Bürstkopf mit hoher Geschwindigkeit (Schallfrequenz) hin und her geschwenkt. Bei der Auswahl einer Bürste ist der Blick auf die Internetseiten der Hersteller zu empfehlen, ob hier wissenschaftliche Studien genannt sind, die die Reinigungsleistung belegen.
Eine Handbürste sollte einen rutschfesten Griff haben. Etwas dickere Griffe sind vorteilhafter insbesondere für Kinder und Senioren. Der Bürstenkopf sollte nicht zu groß, und die Borsten abgerundet sein. Naturborsten sind nicht geeignet.
Eine Bürste sollte etwa alle zwei Monate gewechselt werden, früher, wenn sie Verschleißerscheinungen aufweist. Es ist ebenfalls sehr wichtig, die Zahnbürste nach einer Erkältung auszutauschen, da sich in den Borsten Keime sammeln, die zu einer Neuerkrankung führen können.
Wenn das Zahnfleisch blutet, wird die Zahnseide nicht richtig eingesetzt. Entweder mit unzureichender Reinigungswirkung oder zu viel Kraft. Das Prophylaxe-Team in der Zahnarztpraxis gibt hier die richtigen Hinweise.
Die mit der Schwangerschaft verbundene Hormonumstellung hat Auswirkungen auch auf das Zahnfleisch. Es wird stärker durchblutet, ist besonders empfindlich und manchmal auch leicht geschwollen. In der Schwangerschaft hat eine gute Mundhygiene deshalb einen besonders hohen Stellenwert. Das Prophylaxe-Team in der Zahnarztpraxis gibt dazu die richtigen Hinweise.