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Voraussetzungen für ein Zahnimplantat

Heute kann – von wenigen Ausnahmen abgesehen – fast jeder Patient erfolgreich mit Implantaten versorgt werden. Entscheidend ist nur, dass die Faktoren, die eine Infektion begünstigen und zu Komplikationen führen können, ausgeschaltet bzw. zurückgedrängt werden.

Damit ein Implantat optimal einheilen kann, muss der Patient eine gute Kieferknochenqualität und eine ausreichende Knochenmenge haben. Denn je stärker der Kieferknochen, desto problemloser hält das Implantat.

Knochenaufbau

Sollte das natürliche Knochenangebot nicht reichen, gibt es verschiedene Verfahren, den Knochen zu stärken bzw. aufzubauen – entweder mit eigener Knochensubstanz oder durch Knochenersatzmaterial – oder auch durch eine Mischung von beidem.

Gesunder Kieferknochen

Zu wenig Kieferknochen

Wenig Kieferknochen

Wenn zu wenig Platz für den Knochenaufbau im Oberkiefer ist, kann die Kieferhöhle angehoben werden. Diese Methode heißt Sinusbodenelevation oder Sinuslift. Bei der Sinusbodenelevation wird der Kieferknochen dort geöffnet, wo das Implantat später eingesetzt werden soll.

Den Kieferknochen aufbauen

Ist der Kieferknochen geöffnet, wird die Kieferhöhlen-Schleimhaut vorsichtig angehoben. Es entsteht ein Hohlraum. Dieser Hohlraum wird mit Knochenspänen oder Knochenersatzmaterialien gefüllt.

Nachdem dieser Hohlraum aufgefüllt ist, hat der Oberkieferknochen eine neue Höhe. Jetzt kann der Zahnarzt das Implantat entweder sofort oder nach ungefähr 3 Monaten einsetzen.

Wenn nur wenig Knochenmaterial fehlt, werden diese kleinen Stellen mit Knochenspänen aus dem eigenen Kieferknochen aufgefüllt. Die Knochenspäne zum Auffüllen entstehen, wenn der Implantatkörper in den Kieferknochen hineingeschraubt wird.

Es gibt noch weitere Knochenersatzmaterialien, mit denen der Zahnarzt den Kieferknochen aufbauen kann, zum Beispiel:

  • Knochenmaterial aus tierischem oder pflanzlichem Gewebe
  • Künstliches Knochenmaterial
  • Eine Mischung aus eigenem Knochenmaterial mit anderem Knochenmaterial

Wenn mehr Knochenmaterial fehlt, kann eigener Knochen des Patienten aus einer Stelle in der Nähe des Kiefers verpflanzt werden – zum Beispiel aus dem Kinn oder dem Kieferwinkel. Möglich ist auch Knochen zu verwenden, der aus dem Beckenknochen entnommen wird.

Welche Rolle spielt das Zahnfleisch?

Manchmal muss nach dem Einsetzen des Implantats oder nach einem komplizierten Knochenaufbau das Zahnfleisch verbessert werden, damit das Implantat sicher und fest im Kieferknochen sitzt. Das ist an der Stelle notwendig, an der das Implantat durch die Schleimhaut in den Mund tritt. Das Zahnfleisch verbessert der Zahnarzt entweder mit eigener Schleimhaut des Patienten oder mit Schleimhautersatzmaterial vom Tier.

Grenzen – das schadet Implantaten

Rauchen

Rauchen ist eine große Gefahr für Implantate, weil das Nikotin die Blutgefäße in der Mundschleimhaut verengt. Implantate gehen bei Rauchern häufiger verloren als bei Nichtrauchern.

Krankheiten

Bei manchen Patienten kann kein Implantat gesetzt werden, weil es im Kieferknochen nicht einheilen würde. Das kann an einer Krankheit des Patienten liegen und an Medikamenten, die der Patient wegen der Krankheit einnehmen muss. Der Zahnarzt informiert darüber, welche Krankheiten und Medikamente ein Risiko für ein Implantat sein können.

Zähneknirschen

Wer nachts stark mit den Zähnen knirscht, sollte das mit dem Zahnarzt besprechen. Denn durch den Druck beim Knirschen werden Zähne und auch Implantate sehr stark belastet. Dadurch kann sich das Implantat lockern.

Schlechte Mundhygiene

Wenn Implantate nicht sehr gründlich geputzt werden, sammeln sich Bakterien um das Implantat herum. Sie wandern von der Mundschleimhaut weiter in den Kieferknochen und können dort Entzündungen auslösen. In einem kranken Kieferknochen kann das Implantat anfangen zu wackeln und sogar ausfallen. Auch das Zahnfleisch rund um das Implantat kann sich entzünden, wenn Zähne und Implantat nicht gründlich genug geputzt werden.

Zusätzlich zur Zahnpflege zuhause ist regelmäßig die professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis wichtig. Denn dort werden zum Beispiel auch die Stellen zwischen den Zähnen richtig sauber gemacht, an die man selbst beim Zähneputzen nicht hinkommt.

Stand: 10.10.2018

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