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Parodontitis vorbeugen

Sie können selbst einiges dafür tun, um einer Parodontitis vorzubeugen – indem Sie auf eine gründliche Mundhygiene achten, regelmäßig zum Zahnarzt gehen und bestimmte Risikofaktoren vermeiden.

Gründliche Mundhygiene

Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Parodontitis spielen Zahnbeläge. Putzen Sie deshalb regelmäßig und sorgfältig Ihre Zähne – zweimal täglich für mindestens zwei Minuten. Achten Sie darauf, dass Sie mit der Zahnbürste nicht zu fest aufdrücken, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Es ist hilfreich, sich die richtige Putztechnik regelmäßig vom Zahnarzt oder Praxisteam zeigen zu lassen – so schleichen sich keine Fehler ein.

Vergessen Sie bei der Mundhygiene auch die Zahnzwischenräume nicht. Diese können Sie mithilfe von Zahnseide (bei engen Zwischenräumen) oder speziellen Zahnzwischenraumbürsten – auch Interdentalbürsten genannt – reinigen. Achten Sie bei Interdentalbürsten auf die passende Größe für Ihre Zahnstellung und Zahnabstände. Ihr Zahnarzt oder das Praxisteam können Sie zur richtigen Größe beraten und Ihnen die richtige Anwendung erklären.

Säubern Sie auch Ihre Zunge regelmäßig sanft mit einem speziellen Zungenreiniger. So lässt sich die Menge der Bakterien auf dem Zungenrücken deutlich reduzieren. Auch hier kann Sie Ihr Zahnarzt oder das Praxisteam zur richtigen Anwendung beraten.

Zahnbürste regelmäßig austauschen

Tauschen Sie Ihre Zahnbürste – oder bei einer elektrischen Zahnbürste den Bürstenkopf – regelmäßig aus. Idealerweise sollten Sie spätestens nach zwei Monaten eine neue Bürste besorgen, bei Verschleißerscheinungen schon früher. Zahnzwischenraumbürsten sollten nicht länger als zwei Wochen benutzt werden.

Zweimal jährlich zum Zahnarzt

Wichtig für die Parodontalprophylaxe ist auch der halbjährliche Besuch beim Zahnarzt. Denn dabei kann er erste Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung rechtzeitig feststellen. Je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln.

Unabhängig von den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sollten Sie zum Zahnarzt gehen, wenn Ihr Zahnfleisch entzündet ist und diese Entzündung auch durch gründlicheres Zähneputzen innerhalb weniger Tage nicht verschwindet. Das wichtigste Anzeichen für eine Entzündung ist Zahnfleischbluten.

Professionelle Zahnreinigung

In welchen Intervallen die professionelle Zahnreinigung – kurz PZR – bei Ihnen durchgeführt werden sollte, richtet sich nach Ihrem Erkrankungsrisiko. Ihr Zahnarzt kann Sie dazu beraten, wie oft diese Prophylaxemaßnahme bei Ihnen nötig ist, um einer Parodontitis bestmöglich vorzubeugen.

Parodontitis-Vorsorgeuntersuchung

Alle zwei Jahre zahlt die gesetzliche Krankenversicherung eine Parodontitis-Vorsorgeuntersuchung. Sie wird im Rahmen einer der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Der Zahnarzt überprüft dabei, ob das Zahnfleisch blutet und ob sich Ablagerungen auf den Zahnoberflächen gebildet haben.

Außerdem ermittelt er mithilfe einer Parodontalsonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen. So stellt er fest, ob das Gewebe, das einen Zahn umgibt, entzündet ist und ob möglicherweise eine Parodontitis entsteht. Die Messung der Taschentiefe wird als PSI-Test bezeichnet. PSI steht dabei für Parodontal Screening Index.

Risikofaktoren vermeiden

Einer der wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren der Parodontitis ist das Rauchen. Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein deutlich höheres Risiko, eine Parodontitis zu bekommen. Die Krankheit verläuft bei ihnen zudem meist schwerer – die Zähne werden schneller locker und fallen öfter aus. Auch psychischer Stress kann die Abwehrfähigkeit des Körpers mindern und dadurch eine Parodontitis begünstigen. Weitere vermeidbare Risikofaktoren: Übergewicht und ein unbehandelter Diabetes mellitus.

Stand: 19.10.2020

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