Zu dieser Frage gibt es nur wenige fundierte Aussagen. Der grundsätzliche Vorbehalt besteht darin, dass es bei intensiver Verwendung zu Zahn- und Kieferfehlstellungen kommen kann. Sogenannte kiefergerechte Schnuller sollen dieses Risiko verringern. Grundsätzlich empfiehlt sich, den Schnuller nicht zu oft und nicht zu lange einzusetzen. Eine zahnärztliche Untersuchung sollte regelmäßig klären, ob sich Fehlstellungen bereits abzeichnen. Ein genereller Verzicht auf Schnuller ist nicht gerechtfertigt.
Man sollte so früh wie möglich mit der Zahnpflege beim Kind beginnen. So kann man bereits bei der Babypflege, wenn Körper und Gesicht gewaschen werden, mit einem Tüchlein sanft im Mund über Unter- und Oberkiefer streichen. Psychologen haben festgestellt, dass dies die Bereitschaft zum Zähneputzen beim Kind positiv beeinflusst.
Ab dem vierten Lebensmonat beginnen die Zähne nach und nach in die Mundhöhle durchzubrechen. Zum ersten Geburtstag sind in aller Regel alle oberen und unteren Schneidezähne sichtbar, wobei zeitliche Abweichungen kein Grund zur Sorge sind. Die ersten Milchbackenzähne folgen zwischen dem 12. und 16. Monat. Die Eckzähne brechen zwischen dem 16. und 20. Monat durch. Die zweiten Milchbackenzähne kommen mit etwa zwei Jahren. Normalerweise sind im Alter von drei Jahren alle 20 Milchzähne da.
Die Kinderzahnbürste sollte einen breiten, rutschfesten Griff haben. Der Bürstenkopf muss so schmal sein, dass er in den Kindermund passt und alle Zähne erreicht werden können. Aus hygienischen Gründen und um das Zahnfleisch nicht zu verletzen, sollte eine Bürste mit weichen, abgerundeten Kunststoffborsten verwendet werden.
Man kann ab dem ersten Milchzahn zweimal täglich mit einer Babyzahnbürste und einer reiskorngroßen Menge Kinderzahnpasta die Milchzähne reinigen. Wenn keine Flouridtabletten verwendet werden, darf die Zahnpasta einen Flouridgehalt von 1.000 ppm haben, ansonsten wäre eine flouridfreie Zahnpasta zu verwenden. Um eine Überflouridierung zu vermeiden, sollte mit dem Zahnarzt Rücksprache gehalten werden. Ab dem ersten Geburtstag wird auf jeden Fall eine fluoridhaltige Kinderzahncreme zum Zähneputzen empfohlen.
Es spricht nichts gegen die Verwendung einer elektrischen Bürste bei Kindern. Doch vor dem dritten Lebensjahr sollten Eltern immer die Zähne des Kindes reinigen, denn zum selbstständigen Zähneputzen sind Unter-Dreijährige zu jung. Es gibt spezielle elektrische Kinderzahnbürsten, deren Aufsätze weiche Borsten haben.
Die tägliche Fluoridgabe für Kinder ist nach wie vor empfehlenswert, um Zahnschmelz zu härten. Je nach Wohnsitz in Deutschland enthält das Trinkwasser mehr oder weniger viel Fluorid und entsprechend muss die Fluoridzugabe über Tabletten oder Fluorid-Speisesalz angepasst werden. Als Faustregel kann gelten, dass in Gegenden, wo Jodmangel herrscht auch weniger Fluorid im Trinkwasser enthalten ist. In diesem Zusammenhang ist auch das Prophylaxe-Team der Zahnarztpraxis der richtige Ratgeber.
Sobald ein Kind die manuellen Fähigkeiten besitzt, kann es an das Zähneputzen herangeführt werden. Da Kinder einen großen Nachahmungstrieb haben, sollte man sie beim Zähneputzen der Erwachsenen zuschauen lassen und mit einer eigenen Zahnbürste nachahmen lassen. Ab ungefähr zwei Jahren sollten Kinder mit eigenen Putzversuchen beginnen. Wichtig ist, dass Eltern das Zähneputzen begleiten, nachputzen und bis ins Schulalter hinein das Zähneputzen kontrollieren.
Es empfiehlt sich, möglichst frühzeitig mit dem Kind zum Zahnarzt zu gehen. Wenn die ersten Milchzähne durchgebrochen sind, sollten Eltern für ihr Kind einen Zahnarzttermin vereinbaren. Dieser erste Kontrolltermin soll dazu beitragen, dass das Kind die Zahnarztpraxis kennenlernt und ein vertrauensvolles Verhältnis zum Zahnarzt aufbauen kann. Bei dieser ersten Untersuchung kann der Zahnarzt sich ein Bild von der Zahngesundheit des Kindes machen und die Eltern entsprechend beraten.
Auch wenn die Milchzähne etwa ab dem sechsten Lebensjahr ausfallen, ist es wichtig, sie bis zum Durchbruch der nachfolgenden bleibenden Zähne gesund zu erhalten. Milchzähne sind die Voraussetzung für gesunde Erwachsenenzähne. Frühzeitiger Verlust von Milchzähnen führt meist zu einer Fehlstellung der nachrückenden Zähne, wodurch eine kieferorthopädische Behandlung notwendig werden kann. Von Karies befallene Milchzähne sind der ideale Nährboden für karieserzeugende Bakterien, die später dann auch die bleibenden Zähne angreifen. Zudem prägt die Wertschätzung einer gründlichen Pflege der Milchzähne durch die Eltern die Kinder für ihr späteres Leben.
Eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Milchfrontzähne im Oberkiefer ist das Dauernuckeln an der Trinkflasche. Ständiges Umspülen der Zähne mit süßen und/oder säurehaltigen Getränken schädigt das Milchgebiss. Um die Entstehung der Nuckelflaschenkaries zu verhindern, sollten Kinder nicht dauernd die Möglichkeit haben, an einer Flasche zu nuckeln und sie sollten nur ungesüßten Tee oder stilles Wasser trinken.
Im Zahnärztlichen Kinderpass erfahren Eltern das Wichtigste zur gesunden Kiefer- und Gebissentwicklung ihres Kindes sowie notwendige Verhaltensregeln und Ernährungstipps. Außerdem werden dort die Untersuchungen der kleinen Patienten dokumentiert.
Den Kinderpass ist in zahnärztlichen und kieferorthopädischen Praxen erhältlich. Aber auch bei Frauenärzten, in Entbindungskliniken, bei Kinderärzten, bei Allgemein- und Hausärzten, bei Hebammen, in Schwangerenberatungsstellen, Mütterberatungsstellen und bei Gesundheitsämtern kann man ihn bekommen. Herausgeber ist die Bayerische Landeszahnärztekammer.